Berliner Landesverband der Vertriebenen e.V.
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Breslau, altes Rathaus

Breslau, altes Rathaus

Die Landsmannschaften in Berlin und ihre Heimatgeschichte

Die Landsmannschaften und Regionen:

Landsmannschaft Ostpreußen

Forckenbeckstr. 1, 14199 Berlin
Raum 3 - Tel. (030) 254 73 45
www.ostpreussen-berlin.de

Ostpreußen, zwischen Weichsel und Memel, Teil des Norddeutschen Tieflandes mit eiszeitlich geprägter Hügel- und Seenlandschaft. Es gliederte sich ehemals in die Regierungsbezirke Königsberg, Gumbinnen, Allenstein und Marienwerder; 1939: 2,5 Millionen Einwohner; Hauptstadt war Königsberg.

Seit dem 13. Jahrhundert kamen deutsche Siedler aus dem Westen in das vom Deutschen Orden regierte Land, das 1525 weltliches Herzogtum wurde. 1618 mit dem Kurfürstentum Brandenburg vereinigt, war Ostpreußen nach der Lösung aus polnischer Lebensabhängigkeit (1660) Keimzelle des preußischen Königreiches (1701); 1772 kam das Ermland hinzu.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Memelland unter alliierte Verwaltung gestellt und 1923 von Litauen annektiert. Seit 1944 verlor Ostpreußen durch Flucht und Vertreibung seine deutsche Bevölkerung; mehr als 600.000 Einwohner kamen um. Heute ist das Land dreigeteilt und gehört mit dem größeren südlichen Teil zu Polen, mit dem nördlichen Ostpreußen einschließlich Königsberg zu Russland und mit dem Memelland zu Litauen.

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Marienburg

Marienburg

Westpreußen

Mit der 1. polnischen Teilung 1772 kamen an der unteren Weichsel Gebiete an Preußen, die der Deutsche Orden im 13. und 14. Jahrhundert erobert, christianisiert und deutsch besiedelt hatte. Der blühende Ordensstaat des Mittelalters hatte in der Marienburg sein Zentrum.

Danzig, Elbing, Kulm und Thorn waren bedeutende Städte und Mitglied der Hanse. Niederlagen gegen Polen-Litauen und Aufstände im Innern führten zum Thorner Frieden von 1466: große Teile wurden unter Schutzherrschaft des polnischen Königs zum sog. Königlichen Preußen, 1569 von Polen annektiert, schließlich 1772 und 1793 von Preußen einverleibt. Solange Westpreußen bis 1920 bzw. 1939-1945 eine selbständige Provinz darstellte, war Danzig seine Hauptstadt.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Westpreußen gevierteilt: 15.853 qkm (62 %) und 964.000 Einwohner (57 %) kamen ohne Abstimmung an Polen; es wurde die Freie Stadt Danzig mit 330.000 Menschen gebildet; das Deutsche Reich behielt 7.806 qkm (30 %) mit 408.000 Einwohnern (24 %) im Osten und Westen des sog. Korridors. Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges ist fast die gesamte deutsche Bevölkerung vertrieben worden. Aus Westpreußen stammen u.a. Nicolaus Coper- nicus und die Nobelpreisträger Emil von Behring, Walter Nernst und Günter Grass.

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Landsmannschaft der Danziger

Forckenbeckstr. 1, 14199 Berlin
Raum 3 - Tel. (030) 636 02 87
www.danziger.info

Danzig, an der Mottlau gelegen bei der Weichselmündung in die Ostsee, wurde bereits 997 urkundlich erwähnt. Seit dem Ende des 12. Jahrhunderts kamen zur slawischen Bevölkerung der Altstadt deutsche Neusiedler, welche die Rechtstadt bauten, die heute, nach dem Wiederaufbau, der Kernbezirk Danzigs ist.

1454 löste sich Danzig vom Deutschen Orden, unterstellte sich dem polnischen König, ver-waltete aber sich selbst als Freie Stadt. 1793 an Preußen gekommen, trennte der Versailler Vertrag 1920 Danzig mit seinem Umland vom Deutschen Reich als „Freie Stadt” unter dem Protektorat des Völkerbundes. 1939 hatte Danzig 367.000 Einwohner, von denen 349.000 Deutsch als Muttersprache angaben.

1944/1945 floh die Bevölkerung oder wurde in der Folge vertrieben.

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Stettin, Blick vom Schloss-Turm auf Jacobikirche

Stettin, Blick vom Schloss-Turm auf Jacobikirche

Pommersche Landsmannschaft

Forckenbeckstr. 1, 14199 Berlin
Raum 3 - Tel. (030) 26 55 23 30 - Fax (030) 26 55 23 30 (Do. 10:00 - 12:00 Uhr)
Email: PLM-berlin@t-online.de

Das historische Pommern erstreckt sich entlang der Ostsee beiderseits der Odermündung zwischen Darß im Westen und dem Leba-See im Osten, gegliedert in Vor- und Hinterpommern, mit der Hauptstadt Stettin (1939: 400.000 Einwohner).

In das von Slawen besiedelte Land kamen seit dem 12. Jahrhundert deutsche Siedler. Die 1181 ausgesprochene Lehensabhängigkeit Herzog Bogislaws I. von Kaiser Friedrich Barbarossa beendete die bisherige polnische Herrschaft.

1637 erlosch das pommersche Herzogshaus; das Land kam in wechselvoller Geschichte an das Kurfürstentum Brandenburg bzw. an Schweden, ehe es 1815 in seiner Gesamtheit preußische Provinz wurde. Als Folge der Potsdamer Konferenz 1945 kam der größere östliche Landesteil einschließlich Stettins zu Polen, Vorpommern und Rügen zur sowjetischen Besatzungszone Deutschlands. In Hinterpommern lebten 1939 fast 1,9 Millionen Deutsche, die nach 1945 bis auf Reste vertrieben wurden. Vorpommern ist heute Teil des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern.

Hafentor, Stettin

Hafentor, Stettin

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Landsmannschaft Weichsel-Warthe

Forckenbeckstr. 1, 14199 Berlin
Raum 3

In der Landsmannschaft Weichsel-Warthe haben sich Deutsche aus der Republik Polen der Zwischenkriegszeit organisiert. Sie stammen aus vier Siedlungsgebieten:

die ehemalige Provinz Posen, Mittelpolen mit dem Zentrum Lodz (am Aufbau seiner Textilindustrie waren maßgeblich deutsche Einwanderer beteiligt), Galizien mit dem Zentrum Lemberg, sowie Wolhynien. Als Folge der Teilungen Polens (1772, 1793, 1795) stand bis zum Ersten Weltkrieg die Provinz Posen unter preußischer, Galizien unter österreichischer, Mittelpolen und Wolhynien unter russischer Herrschaft.

1939 lebten ca. 1 Million Deutsche in diesen Gebieten. Die meisten von ihnen haben als Folge des Zweiten Weltkriegs durch Flucht und Vertreibung ihre Heimat verloren.

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Landsmannschaft Berlin-Mark Brandenburg

Forckenbeckstr. 1, 14199 Berlin
Raum 3 - Tel. 0173 - 6170220
www.haus-brandenburg-fuerstenwalde.de
Email: rjakesch@t-online.de

Zur Provinz Brandenburg gehörte bis 1945 das östlich der Oder gelegene historische Ostbrandenburg mit u.a. der Neumark. Markgraf Albrecht der Bär förderte im 12. Jahrhundert die deutsche Neubesiedlung. Die Orden der Templer, Zisterzienser und Johanniter spielten eine wichtige Rolle. Unter dem preußischen König Friedrich II. begann der wirtschaftliche Aufschwung mit Flussregulierungen, Trockenlegungen und Straßenbau.

Durch den Versailler Vertrag 1919 und nach dem Zweiten Weltkrieg gab es drastische Gebietsverluste. Das östliche Brandenburg (11.829 qkm) kam 1945 unter die Verwaltung Polens. 1939 lebten hier 642.000 Deutsche. Sie mussten flüchten oder wurden vertrieben. 257.000 Einwohner kamen im Krieg, bei Flucht und Vertreibung um, das waren mit über 40% die höchsten Menschenverluste aller deutschen Ostprovinzen.

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Schlesien

Schlesien, das Land beiderseits der oberen und mittleren Oder mit der Hauptstadt Breslau, gegliedert in Nieder- und Oberschlesien. Es umfasst sowohl die Nordost-Seite des Gebirgszuges der Sudeten (u.a. Riesengebirge), flach wellige Hügelketten, als auch die Flussebenen der Oder und ihrer Nebenflüsse. Das wirtschaftliche Schwergewicht liegt in Oberschlesien bei der Schwer- und Konsumgüterindustrie.

Zwei schlesische Fürstentümer mit den Zentren Breslau bzw. Ratibor wurden 1163 bzw. 1173 lehensabhängig von Kaiser Friedrich Barbarossa und lösten sich nach dem Mongoleneinfall 1241 in Teilherrschaften auf. Durch Zuwanderung deutscher Siedler wurde das Land bis zum Ende des 14. Jahrhunderts einheitliches deutsches Sprach- und Siedlungsgebiet. Nach wechselvoller Geschichte kam Schlesien 1526 an Österreich, durch die Kriege Friedrichs II. an Preußen. Die preußische Provinz Schlesien wurde 1815 erweitert mit der von Sachsen abgetretenen Oberlausitz mit Görlitz.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurden erhebliche Teile Oberschlesiens polnisch (s.u.). Die Potsdamer Konferenz 1945 bewirkte, dass Schlesien zu Polen kam; nur die Gebiete westlich der Görlitzer Neiße wurden Teil der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands und sind heute Teil des Bundeslandes Sachsen. Die deutsche Bevölkerung Niederschlesiens wurde nach 1945 vollständig, die deutschen Bewohner Oberschlesiens zu einem erheblichen Teil vertrieben.

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Sudetendeutsche Landsmannschaft

Forckenbeckstr. 1, 14199 Berlin
Raum 3
www.sudeten.de

Die Bezeichnung Sudetendeutsche für die deutschen Einwohner von Böhmen, Mähren und Österreichisch-Schlesien entstand 1912, abgeleitet vom Gebirgszug der Sudeten. In der 1919 neugegründeten Tschechoslowakei lebten 1938, als das Sudetenland als Folge des Münchner Abkommens dem Deutschen Reich einverleibt wurde, 3,4 Millionen deutschsprachige Einwohner. 1945 und in den folgenden Jahren wurden sie fast restlos vertrieben, wobei ca. 400.000 von ihnen umkamen.

Böhmen ist das Gebiet zwischen Böhmerwald, Erzgebirge und Sudeten. Seit dem 10. Jahrhundert gehörte es zum Deutschen Reich, besiedelt zum großen Teil von deutschen Siedlern. Unter Kaiser Karl IV. war Böhmen mit der Hauptstadt Prag Kernland des Reiches und die Mitte Europas. Von 1526 - 1918 Teil des habsburgischen Reiches, wurde Böhmen nach dem Ersten Weltkrieg auf Grund seiner tschechischen Bevölkerungsmehrheit Teil der Tschecho-slowakei; heute stellt es zusammen mit Mähren die Tschechische Republik dar. Mähren mit dem Verwaltungsmittelpunkt Brünn schließt südöstlich an Böhmen an. Im 9. Jahrhundert war hier das Großmährische Reich. 1029 kam Mähren zu Böhmen und teilte seitdem dessen Geschichte.

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Vereinigung der Banater Schwaben - Landesverband Berlin und Neue Bundesländer e.V.

Vorsitzender
Ernst Meinhardt
13129 Berlin
Tel. 030 - 4752615
E-Mail: ernst.meinhardt@online.de
www.banater-schwaben.org

Die historische Landschaft zwischen Theiß, Donau und Karpaten mit dem Hauptort Temesvar. Nach fast völliger Entvölkerung durch Kriegsereignisse kam das Banat 1718 an Österreich und wurde in der Folge, vor allem im 18. Jahrhundert, von Deutschen aus dem Westen (Donauschwaben) besiedelt. Nach dem Ersten Weltkrieg und der Zerschlagung der Donaumonarchie wurde das Banat aufgeteilt zwischen Jugoslawien, Ungarn und Rumänien. 1939 umfasste die deutsche Bevölkerungsmehrheit 420.000 Einwohner; mehr als die Hälfte kamen durch Kriegsereignisse um oder wurden vertrieben, aus dem serbischen Teil restlos.

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Deutsche aus Russland

Die deutsche Volksgruppe in Russland bzw. der späteren Sowjetunion entstand im Wesentlichen durch Einwanderung deutscher Siedler im 18. und 19. Jahrhundert, u.a. in das Land gerufen durch die Zaren Katharina II. und Alexander I.

1937 lebten in der Wolgadeutschen Republik 392.000 Deutsche, in der Ukraine 395.000, in Sibirien 120.000, am Kaukasus 75.000, auf der Krim 45.000 und mehr als 600.000 in anderen Landesteilen.

90.000 Bessarabien-Deutsche wurden 1940 durch das Deutsche Reich umgesiedelt, 1941 ließ Stalin alle Deutschen aus dem Westen der Sowjetunion nach Sibirien und in die mittel-asiatischen Landesteile deportieren; hierbei kamen Zehntausende ums Leben. Seit 1992 kommen nach dem Zerfall der Sowjetunion aus den neuge-gründeten mittelasiatischen Republiken und aus Sibirien Hunderttausende als Spätaussiedler in die Bundesrepublik Deutschland.

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Baltikum

Deutsch-Balten, seit der Mitte des 19. Jahrhunderts die Bezeichnung der Deutschen in den damaligen russischen Ostseeprovinzen Estland, Livland und Kurland mit den Hauptstädten Reval und Riga. Eingewandert seit dem 13. Jahrhundert, bildeten die Deutsch-Balten die kulturell und gesellschaftlich prägende Oberschicht. Ende des Ersten Weltkriegs proklamierten 1918 Esten, Letten und Litauer ihre Unabhängigkeit. Im Frieden von Brest-Litowsk verzichtete Russland auf Livland, Kurland, Estland, Litauen und Polen und erkannte die Unabhängigkeit von Estland, Lettland und Litauen (sowie von Polen und der Ukraine) an. Eine radikale Enteignung des deutsch-baltischen Großgrundbesitzes führte zu einer Emigrationswelle. 1939 lebten in Estland und Lettland noch ca. 80.000 Deutsche. Als Folge des Hitler-Stalin-Paktes wurden sie umgesiedelt in die sog. Reichsgaue Danzig-Westpreußen und Wartheland im besetzten Polen; mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges folgte die Zerstreuung der Deutsch-Balten in alle Welt.

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Oberschlesien

Oberschlesien ist der Südosten Schlesiens (s.o). Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Oberschlesien trotz einer Volksabstimmung 1921, in der 59,6% der Bevölkerung sich für den Verbleib beim Deutschen Reich aussprachen, geteilt. Das oberschlesische Industrierevier um Königshütte und Kattowitz kam an das neugegründete Polen; das sog. Hultschiner Ländchen war schon zuvor der neugegründeten Tschechoslowakei zugesprochen worden.

1939 hatte der Regierungsbezirk Oppeln, der beim Deutschen Reich verbliebene Teil Oberschlesiens, 1,5 Millionen Einwohner; in den 1939 wieder angegliederten Teilen Oberschlesiens lebten 490.000 Deutsche. Nach 1945 wurden 730.000 Deutsche aus dem gesamten Oberschlesien vertrieben; ein weiterer erheblicher Teil der Bevölkerung kam nach 1970 als Spätaussiedler in die Bundesrepublik Deutschland.

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Siebenbürgen

Das historische Siebenbürgen ist ein von den Ost- und Südkarpaten umschlossenes Hochland. Es gehörte seit dem 9. Jahrhundert zu Ungarn. zurzeit von König Geysa II (1141-1162) kamen deutsche Kolonisten ins Land, „saxones” (Sachsen) genannt. Zwischen 1211-1225 versuchte der Deutsche Ritterorden einen selbständigen Ordensstaat zu gründen. König Andreas vertrieb ihn und gewährt den Sachsen 1224 den „Goldenen Freibrief”, der ihnen auf dem Königsboden (auf dem es keine Grundherrn gab, die Siedler unterstanden dem König, vertreten durch den sächsischen Königsrichter), Gerichts- und Verfassungsautonomie garantierte. Trotz des Mongolensturms von 1241 entstanden rund 300 Ortschaften, Burgen, Wehrkirchen, Städte (Hermannstadt, Klausenburg, Kronstadt, Schäßburg, Bistritz). 1547 traten die Deutschen aus Siebenbürgen zum Luthertum über. Sie können auch nach 1691 (Siebenbürgen wird habsburgisches Kronland) ihre Autonomie wahren. Sie verwalten sich selbst aufgrund des „Eigen-Landrechts” (1583) bis zur Auflösung des Königbodens durch den österreich-ungarischen Ausgleich von 1876. Das Jahr 1918 brachte den Anschluss an Rumänien. Nach 1945 wurden alle arbeitsfähigen Frauen und Männer zu langjähriger Zwangsarbeit in die UdSSR deportiert. In der Bundesrepublik leben heute 250.000 Siebenbürger Sachsen, in Siebenbürgen nur noch rd. 10.000.




- Der Vorstand des Berliner Landesverbandes der Vertriebenen e.V.



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